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03.06.2019

Nachgefragt bei … Julia Oberndörfer

Nachgefragt bei … Julia Oberndörfer

„Rurale Mobilität“ – für dieses Konzept erhielt Julia Oberndörfer im Jahr 2017 eine Anerkennung. Heute arbeitet sie in München.

Für das speziell für ländliche Gebiete gedachte Mobilitätskonzept „Rurale Mobilität“ erhielt Julia Oberndörfer – damals noch als Julia Hunold – im Jahr 2017 eine Anerkennung beim Mia Seeger Preis. Das autonome Fahrzeug übernimmt gleich mehrere Funktionen, dient dem gleichzeitigen Transport von Waren und von Personen. Entstanden ist die Studie als Masterarbeit im Studiengang Produktdesign an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Heute arbeitet Julia Oberndörfer in München.

 

Hallo Frau Oberndörfer, wo sind Sie nach dem Studium gelandet?

Ich arbeite bei N+P Industrialdesign in München, allerdings nicht als klassische Industriedesignerin, sondern als Strategic Designer mit dem Fokus auf ganzheitliche Markenentzwicklung.

Weshalb haben Sie 2017 beim Mia Seeger Preis teilgenommen? Wegen Ruhm und Ehre?

Natürlich sind Ruhm und Ehre ein gewisser Ansporn. Aber was mich viel mehr angesprochen hat, war das Motto des Mia Seeger Preises ‚Was mehr als Einem nützt!’ – und auch das Leben und Wirken von Mia Seeger. Daher fand ich es interessant, in diesem Kontext meine Arbeit einzureichen.


„Was mich angesprochen hat, war das Motto des Mia Seeger Preises und auch das Leben und Wirken von Mia Seeger.“


 

Hat die Auszeichnung Ihren Berufseinstieg beschleunigt oder andere Optionen eröffnet?

Puh, eine schwierige Frage. Ganz konkret bisher eher nicht, aber man weiß ja nie, wohin sich alles entwickelt.

Auffallend viele Preisträger kommen aus Berlin Weißensee – wird die Teilnahme durch die Kunsthochschule besonders gefördert?

Meine Professoren Nils Kröger und Jörg Petruschat haben mich auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht, eine spezielle Förderung gab es allerdings damals nicht, vielleicht hat sich das mittlerweile geändert. Vermutlich liegt es eher daran, dass einer der Schwerpunkte im Produktdesign die Gestaltung komplexer Systemen ist. Viele der Projekte in diesem Bereich beschäftigen sich mit gesellschaftsrelevanten Fragestellungen, die somit eine große Schnittmenge mit dem Motto des Mia Seeger Preises haben.

Was würden Sie Design-Studierenden im Rückblick besonders nahe legen?

Ganz grundsätzlich finde ich es wichtig, immer neugierig zu bleiben, die gesellschaftlichen Entwicklungen im Auge zu behalten und zu hinterfragen. Konkret für das Studium finde ich es wichtig, viel auszuprobieren, auch über den vorgegebenen Studienplan hinaus. Das hilft ungemein, herauszufinden, welche Richtung man einschlagen möchte. Vor allem im Kontext Design ist es wichtig, sich kontinuierlich mit neuen Themen, Bereichen und Fragestellungen zu beschäftigen. Nur so kann man sich kontinuierlich weiterentwickeln, gerade in schnelllebigen Zeiten wie den heutigen.


„Vor allem im Kontext Design ist es wichtig, sich kontinuierlich mit neuen Themen, Bereichen und Fragestellungen zu beschäftigen.“