„Pebble“ sieht aus wie ein Handschmeichler, aber tatsächlich schmeichelt das runde Device jenen, die sich damit beugen, strecken, groß machen oder drehen. „Pebble“ ist ein ballförmiges Tool, das mit einer Smartphone-App korrespondiert und die Nutzer*innen zur täglichen Bewegung motiviert und anleitet. Vor allem für ältere Menschen hat Jana Koßenjans das Konzept entwickelt – und dafür eine von acht Anerkennungen des Mia Seeger Preises 2021 bekommen.

Wie bist du eigentlich zum Designstudium gekommen?

Ich habe schon immer Spaß daran gehabt, Dinge zu gestalten und am Ende ein Ergebnis in der Hand zu halten. Am Produktdesign gefällt mir besonders, dass man mit kreativem Denken Lösungen schaffen kann, die anderen Menschen helfen und etwas Positives zur Gesellschaft beitragen. Außerdem finde ich es spannend, dass man sich im Design immer wieder in andere Themengebiete hineindenken kann.

Und was hat dir den Anstoß gegeben, dich mit dem Thema Seniorenbewegung zu beschäftigen?

Eine Bekannte von mir leitet Bewegungsangebote im Seniorenheim. Sie hat begeistert erzählt, wie man mit einfachen Mitteln, wie etwa Bällen, schon eine Verbesserung der Gesundheit erreichen kann. Jedoch lassen sich viele Teilnehmer*innen nur während der Bewegungsangebote motivieren, eine Integration in den Alltag ist schwierig. Durch den demografischen Wandel wird das Thema „Fit bleiben im Alter“ immer relevanter. Daher fand ich es spannend, mich mit der Zielgruppe zu beschäftigen und dabei den Fokus auf die Bewegungsmotivation zu setzen.

Wie bist du auf den Mia Seeger Preis aufmerksam geworden?

Erstmals, als ich im Internet Studentenprojekte recherchiert habe. Danach habe ich immer mal wieder geschaut, welche Projekte ausgezeichnet wurden.

Was war herausfordernder – die Konzeption der App oder des Sensorballs?

Ich habe die Konzeption der App als herausfordernder empfunden, da die Generation der Zielgruppe sich gerade in einer Umbruchphase befindet, was das technische Know-how angeht. Das Erfahrungslevel mit technischen Geräten wie Smartphones ist sehr unterschiedlich. Somit sollte die Gestaltung der App nicht stigmatisierend, sondern ästhetisch ansprechend und vor allem kinderleicht zu bedienen sein – und das auch mit physischen Einschränkungen. Bei dem sensorgesteuerten Ball war das Ziel, die Interaktion so analog wie möglich zu gestalten.

Pebble – bewegt Senior*innen

Bachelorarbeit von Jana Koßenjans im Studiengang Industrial Design an der Hochschule Osnabrück; Betreuer waren Prof. Bastian Beate und Prof. Marian Dziubiel.

Alle Preise und Anerkennungen 2021 findest du hier