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01.02.2022

Aufstehen und losgehen

Aufstehen und losgehen Besser bewegen auch im Alter: „Rollaid“ hilft, im Alltag mobil zu bleiben, Aufstehen inklusive.

Rollatoren mobilisieren, aber helfen nicht beim Aufstehen. Mia Pahl und Julian Kufner haben die Lösung parat: „Rollaid“.

Mobil zu bleiben ist einer der wichtigsten Faktoren, die im Alter zählen. Wer mobil ist, vermag seinen Alltag selbstständig zu meistern und bleibt autonom. Der Rollator hilft dabei enorm, als wichtiges Hilfsmittel in den eigenen vier Wänden oder unterwegs. Doch so sehr sie die Fortbewegung erleichtern, sie unterstützen nicht, wenn es darum geht, vom Sitzen ins Gehen zu kommen. Ein Manko gewiss, das auch Mia Pahl und Julian Kufner so gesehen haben. Also haben sich die beiden Studierenden der HfG Schwäbisch Gmünd Gedanken gemacht, wie man das eine mit dem anderen geschickt verknüpfen kann. Herausgekommen ist dabei ein Rollator, der nicht nur die ästhetische Komponente neu fasst, sondern auch mit einer ganz wesentlichen funktionalen Erweiterung. Ein auslegerähnliches, zusätzliches Griffpaar erleichtert das Aufstehen vom Stuhl, Sofa oder Bett – und das auf vergleichsweise simple Weise.

Natürlich haben die beiden ihr Konzept getestet, verändert und optimiert. Das Ergebnis ist so überzeugend, dass „Rollaid“ eine Anerkennung beim Mia Seeger Preis 2021 erhielt.

 

Wieso habt ihr euch dieses speziellen geriatrischen Themas angenommen?

Einschränkungen in der Mobilität sind im Alter leider oft normal. Uns ist aufgefallen, dass es vor allem im Bereich der Rollatoren noch sehr viel Verbesserungspotenzial gibt. Handelsübliche Rollatoren behindern oft mehr als dass sie helfen. Auch in Sachen Gestaltung sind die meisten Rollatoren eher emotionslos und abschreckend. Daher war es unser Ziel, mit einem durchdachten und ästhetischen Design diese Probleme zu lösen

 

Welcher Aspekt lag euch dabei besonders am Herzen?

Wir wollten unbedingt einen Rollator gestalten, der auch ein reales Problem löst. Bei unseren Recherchen und Beobachtungen im Altersheim ist uns aufgefallen, dass viele mobil eingeschränkte Personen Probleme beim Aufstehen hatten, daher wollten wir dafür eine Lösung bieten.

 

Woran könnte es liegen, dass es bei altersgerechten Hilfsmitteln noch immer so viele Lücken gibt?

Vermutlich liegt es daran, dass es in diesem Bereich seitens der Krankenkassen nur geringe finanzielle Zuschüsse gibt. Daher reicht das Geld oft nur für Standard-Rollatoren aus, die gerade mal die Mindestanforderungen erfüllen. Das Design bleibt dabei meist auf der Strecke, wobei es ja nicht so ist, dass man im Alter den Sinn für Ästhetik automatisch verliert. 

 

Habt ihr je daran gedacht, „Rollaid“ in ein echtes Produkt weiterzuführen?

Es wäre natürlich sehr schön, wenn unser Konzept zu einem echten Produkt würde, da es eine tolle Vorstellung ist, Menschen in ihrem Alltag mit Rollaid zu helfen. Wir sind auf jeden Fall gespannt was die Zukunft bringt, wer weiß…


Rollaid – alltagsoptimierter Rollator

Semesterarbeit von Mia Pahl und Julian Kufner im 4. Semester des Studiengangs Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd; Betreuung durch Andreas Hess (Gastprofessur).


Alle Preise und Anerkennungen 2021 findest du hier